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9.08.2021 Fabrizia Pons: "Es ist toll, wieder dabei zu sein"

Wie kaum eine Zweite versprüht Fabrizia Pons Jugend und Erfahrung, Lebensfreude und Professionalität, Energie und südliche Lebensart gleichermaßen. Die Italienerin begann ihre Karriere ähnlich wie Jutta Kleinschmidt auf zwei Rädern und wagte im heimatlichen Turin auf dem "Piazza d`Armi" erste Ausfahrten mit dem Cross-Motorrad, um anschließend ab 1969 im Alter von 14 Jahren auch Wettbewerbe zu beschreiten. "Ohne nennenswerten Erfolg", wie die ehrliche Motorsportlerin eingesteht. "Als mich mein Orthopäde nach fünf Jahren Motocross wieder einmal operierte, sagte er irgendwann: `Das war jetzt das letzte Mal´".

Fabrizia Pons beendete ihre Motorrad-Karriere und schrieb sich 1974 an der Universität Turin im Fachgebiet Architektur ein. Die einzige Chance, weiterhin mit Motoren in Kontakt zu bleiben, boten sich ihr nach eigener Aussage in den Bereichen "Flugzeug, Rennwagen oder Rallyeautos". Ein Freund, der spätere Europameister Tony Carello, brachte die ambitionierte Studentin in Kontakt mit dem Rallyesport. 1976 bestritt sie ihre erste Veranstaltung am Lenkrad mit einem fast serienmäßigen Autobianchi A112, nahm als Navigatorin aber auch erstmals auf dem Beifahrersitz Platz. In beiden Positionen erwies sich das Multitalent als gleichermaßen begabt: 1978 belegte sie bei der Rallye San Remo als Pilotin Gesamtrang neun und wurde 1982 als Beifahrerin Vize-Weltmeisterin. Damit ist sie neben dem Franzosen Jean-Claude Lefebvre bis heute die einzige Persönlichkeit, die jemals in beiden Funktionen im Cockpit in 30 Jahren Rallye-Weltmeisterschaft Punkte gesammelt hat.

Ihre größten Erfolge erzielte die Italienerin zwischen 1981 und 1985 als Beifahrerin von Michèle Mouton im Werksteam von Audi. Als erstes Damenteam der Welt gewann das Duo 1981 in San Remo einen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. Drei weitere Siege folgten 1982, den Weltmeistertitel verpassten die schnellen Ladies nur knapp. "Nach meinem ersten Sieg kam ich ins Hotelzimmer zurück. Es war allerdings so voller Blumen, dass ich den Raum nicht einmal betreten konnte", erinnert sich die Copilotin. "Ich verstand damals nicht, weshalb alle so überrascht waren. Michèle war unglaublich gut, das Auto war dank Allradantrieb kaum zu schlagen - es war logisch, dass wir so schnell waren". 1986 beendete Fabrizia Pons ihre Karriere vorläufig und entschied sich für eine Familie. Mit der Ruhe allerdings war es bald vorbei: Nach der Geburt von Sohn Ludovico und Tochter Elisabetta knüpfte sie 1990 als Copilotin im historischen Rallyesport wieder Kontakt in die Szene, um 1994 an der Seite des früheren Weltmeisters Ari Vatanen in die Rallye-WM zurückzukehren. Mit ihm gewann sie 1995 auch ihre ersten Marathon-Rallyes. An der Seite ihres Landsmanns Piero Liatti blieb sie bis zu ihrer zweiten, Ende 1998 begonnenen Pause der Rallye-WM treu und ergänzte ihre Erfolgsliste um 1997 einen Sieg bei der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo.

Ihre Freizeit verbringt die zweifache Mutter am liebsten mit der Familie und zwei Katzen. Seit zehn Jahren singt Fabrizia Pons zudem die Sopran-Stimme im Chor "Nigritella" in Turin. Die Vorfreude auf ihre neue Herausforderung bei Volkswagen ist schon groß. "Es ist toll, wieder dabei zu sein und für einen deutschen Hersteller zu fahren. Zudem werde ich im neuen Team mit Ingenieur Karl-Heinz Goldstein und Koordinator Jürgen Bertl zwei Bekannte treffen, die ich noch aus der Rallye-WM kenne", freut sich die ewig junge Copilotin.

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