Patrick Lüllau aus Frechen stürmte beim neunten Lauf zum ADAC VW Lupo Cup zum ersten Sieg eines Rookies in der vierjährigen Geschichte der Serie. Der von Platz drei aus gestartete Bankkaufmann siegte in Zandvoort mit einer von Anfang bis zum Ende klugen Fahrweise vor Daniels Zils aus Bendorf und Florian Heitmeier aus Geisenfeld.

„Thomas Kappeler, Patrick Hinte und ich hatten vor dem Start vereinbart, uns nicht gleich zu attackieren“, erklärte Sieger Lüllau zur Strategie der drei Trainingsschnellsten. Eine Taktik, die sich auszahlte: Der von Platz sechs aus gestartete Florian Gruber wollte sich nach dem Start allzu ungestüm vorbeidrängeln, touchierte einen Nebenmann und überschlug sich in der Tarzanbocht. Bereits in der zweiten Runde luchste Lüllau Patrick Hinte den zweiten Platz ab, als sein Vordermann auf die Randsteine kam. Vier Runden später erkämpfte sich der Lupo-Pilot aus Bremen seinen zweiten Platz allerdings wieder zurück. Es folgte eine Safety-Car-Phase, die Katharina König durch einen heftigen Einschlag in die Leitplanken verursacht hatte.

Nachdem das Rennen wieder freigegeben war, überrumpelten Patrick Hinte und Patrick Lüllau ihren Vordermann Thomas Kappeler bereits vor der ersten Kurve. Hinte ging damit in Führung. Lange durfte sich der Norddeutsche allerdings nicht über seine Position freuen: Als er quer stand, drängelte sich Patrick Lüllau vorbei an die Spitze. Hinte wurde touchiert und fiel schließlich auf Platz 16 zurück. Kurz vor Schluss kollidierte der Schweizer André Lips mit Thomas Kappeler im Kampf um Platz drei und schob den Auszubildenden aus Bad Saulgau ins Aus. Zwar überquerte der Eidgenosse die Ziellinie als Dritter, doch für seine Attacke erhielt Lips eine Zeitstrafe von 30 Sekunden und fiel damit auf Platz 14 zurück.

Freude herrschte bei Daniel Zils über Platz zwei: „Von Startplatz 14 auf zwei - heute hat einfach alles gepasst“, so der Bendorfer. Florian Heitmeier auf Platz drei ergänzte: „Mit meiner Position kann ich mehr als zufrieden sein, denn ich fuhr heute nicht gerade toll, stand quer und habe mich auch noch verschaltet.“ Neben dem Spitzentrio freute sich allerdings noch ein weiterer Pilot: Carsten Seifert, der im Zeittraining nur Achter wurde, fuhr auf Platz vier vor. Damit baute der Dresdener seine Tabellenführung von 17 auf nunmehr 23 Punkte Vorsprung vor dem Finale aus, denn seine Verfolger in der Tabelle - Thomas Kappeler, Florian Gruber und André Lips - sammelten nur wenige Punkte in den Niederlanden.

Das Ergebnis des neunten Laufs in Zandvoort im Überblick:

1. Patrick Lüllau/Frechen in 26:00.204 min

2. Daniel Zils/Bendorf + 01.341

3. Florian Heitmeier/Geisenfeld + 02.418

4. Carsten Seifert/Dresden + 02.673

5. Benjamin Weidner/Düren + 04.477

6. Marc-Uwe von Niesewand/Reich + 06.606

7. Thomas Kappeler/Bad Saulgau + 09.295

8. Björn Röthlin/CH-Kerns + 09.491

9. Hannes Pfledderer/Öhringen + 09.805

10. Martin Lehmann/Kiel + 10.222

11. Bastian Koberg/Fürstenau + 13.164

12. Alexander Prinz/Rüthen + 13.565

13. Fürst Albert von Thurn und Taxis + 19.110

14. André Lips/CH-Stallikon + 31.632

15. Martin Tinko/Großkoschen + 43.723

16. Patrick Hinte/Bremen + 48.174

17. Martin Spielmann/Halle + 2 Runden

Nicht gewertet:

Stefan Michels

Franz-Josef Ebenburger

Katharina König

Florian Gruber

Schnellste Runde: Thomas Kappeler in 2:04.042 min. = 124.796 km/h

Punktestand nach dem neunten Lauf:

1. Carsten Seifert 308 Punkte

2. Thomas Kappeler 285

3. Florian Gruber 243

4. André Lips 236

5. Daniel Zils 220

Punktestand in der Rookie-Wertung nach dem neunten Lauf:

1. Patrick Lüllau 325,5 Punkte

2. Alexander Prinz 249

3. Patrick Hinte 248

4. Marc-Uwe von Niesewand/Reich 245

5. Martin Lehmann 229